Die Hornkuh trinkt sauberes Wasser. Zwei absurde Initiativen, die ich unterstütze.

Quelle: http://cdn.lifedaily.com/wp-content/uploads/2016/07/Image-Of-Child-Abuse-With-Abusive-Parent-Mother-And-Girl-Child-In-Corner-Seen-Through-Belt-800x430.jpg

„Mehr Kindergeld für Eltern, die ihre Kinder nicht schlagen.“ So sähe etwa die Forderung der Hornkuh-Initiative aus, wenn man sie auf Menschen übertragen würde. 

Leider war es den Initianten, wie sie sagen, nicht möglich, andere Ansätze als ausgerechnet eine weitere Subventionierung der Viehzüchter vorzuschlagen. Ich befürchte, die Initianten haben Recht. Ich glaube, man hätte die Enthornung auch unter Strafe stellen können, indem man sie als Tierquälerei explizit definiert.  Trotzdem muss das Ziel eigentlich ein anderes sein: Abbau der Rindviehzucht im Allgemeinen und in erhaltenswerten Ökosystemen im Speziellen (Regenwald oder Alpen). Denn die Viehzucht ist Hauptverantwortlicher für die Klimerwärmung und den Biodiversitätsverlust. 

Besser ist es mit der Initiative für sauberes Trinkwasser, es bestraft die Sünder anstatt Öko-Bauern noch zusätzlich zu entlöhnen. Allerdings hat die Initiative auch Schwächen. So untersagt sie z.B. nicht das Halten von Vieh in der Alpenzone und oberhalb der Baumgrenze. Somit können Kühe immer noch in jeden Alpsee kacken und ihn damit vergiften, egal ob mit oder ohne Antibiotika. Und Schafe dürfen überall jede geschützte Pflanze fressen.
Dass gewisse Abschnitte im Initiativtext schwammig formuliert sind, ist wahrscheinlich nicht nur mein Gefühl, dass wird die Initiative noch angreifbar machen.

Andererseits: Die Gegner der Hornkuhinitiative argumentieren, dass Kühe mit Hörnern gefährlich seien. Das ist etwa so, wie wenn man Löwen züchtete, ihnen aber alle Zähne ziehen würde, damit sie Menschen nicht verletzen. Dazu kann ich nur sagen: Wenn ein Tier nicht so beschaffen ist, wie es der Bauer gern hätte, dann soll er das Tier nicht halten. Man kann auch mit Gemüse Subventionen bekommen. Oder aufhören, Bauer zu sein. Das wäre für die Natur sowieso das Beste.

Beide Initiativen sind ein kleiner, falscher Schritt in die richtige Richtung. Und deshalb werden sie meine Stimme erhalten: Denn die Würde des Tieres ist unantastbar, und sauberes Trinkwasser in der Schweiz selbstverständlich. 

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